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Optometrische Augenuntersuchung bei LRS oder ADHS
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Autor:  Insomnia [ Mo 7. Sep 2009, 12:37 ]
Betreff des Beitrags:  Optometrische Augenuntersuchung bei LRS oder ADHS

Hallo,

seit der ersten Klasse doktern wir bei unserem Sohnemann an seiner LeseRechtschreibSchwäche (LRS) und seinem vermeintlichen ADS / ADHS herum.

Vor einem Jahr sind wir dann zu einem fähigeren Ergotherapeuten gewechselt.

In der Folge haben wir unseren Sohn daher auf Kisssyndrom untersuchen und behandeln lassen …ohne gewünschten Erfolg.

Vor kurzem kam der Ergotherapeut zu dem Schluss, dass der Junge einmal auf eine optometrische Fehlsichtigkeit hin untersucht werden sollte, da irgendetwas mit seinen Augen nicht in Ordnung ist.

Ich hatte schon immer den Verdacht, dass irgendetwas mit seinen Augen nicht in Ordnung ist, da der beim Vorlesen (4.Klasse) immer noch oft versucht hat, gängige Wörter aus den einzelnen Buchstaben zusammenzusetzen, so, als wenn der einige bekannte Buchstaben nicht richtig erkennen könnte.

Klar waren wir deswegen schön früh beim Augenarzt, immer ohne Befund 100% Sehkraft.

Der Ergotherapeut erklärte uns dass so, das das gesunde menschliche Auge in der Lage ist geringe optometrische Fehlsichtigkeiten auszugleichen. Das lernen die Babys in den ersten Lebensmonaten.
Wenn das Auge aber so weit aus der optischen Achse ist, das der Augenmuskel ständig ausgleichen muss, wird das Gehirn übermäßig beansprucht.
Diese Kinder fallen dann meist schon dem geschulten Personal in den Kindergärten durch große Defizite in der Feinmotorik auf.
Zum Beispiel Haltung eines Stiftes, zeichnen von geraden oder parallelen Linien.

Genauso war es bei unserem Jungen im Kindergarten. Solche Kinder fallen auch dadurch auf, das sie nichts zu Ende bringen und in der Erfüllung leichter motorischer Aufgaben zeitlich sehr hinter den anderen Kindern herhinken.

Jetzt kommt der Hammer:
Die Kosten einer zeitaufwändigen optometrischen Untersuchung werden nicht von den Krankenkassen übernommen und deshalb werden diese Untersuchungen auch nicht im Rahmen einer normalen augenärztlichen Untersuchung durchgeführt, und folglich wird auch eine solche schwerwiegende Fehlsichtigkeit oft über viele Jahre nicht erkannt!

Optometrische Untersuchungen sind auch ähnlich wie das Kisssyndrom wissenschaftlich sehr umstritten. Das Ganze steckt offenbar noch ziemlich in den Kinderschuhen, denn auch das Internet gibt dazu nicht viel her außer hoch gestelztes Fachchinesisch

Solch eine Untersuchung kostet etwa 60 – 120 Euro und kann nur von speziell geschulten Augenärzten durchgeführt werden.

Es gibt aber mittlerweile eine Menge Augenoptiker, die ensprechend geschult und zertifiziert sind, um diese Untersuchung durchzuführen. Einige verrechnen diese zeitaufwändige Untersuchung auch mit den Kauf einer Brille in ihrem Hause.

So auch in unserem Fall. Mit dem Untersuchungsergebnis und der Prismenbrille sind wir dann zu unserem Augenarzt gegangen und haben einen Sehtest durchführen lassen und in der Tat konnte der Junge mit der Brille besser sehen. Daraufhin gab es auch eine Brillenverschreibung vom Arzt und so bekamen wir wenigstens einen Teil der Kosten für die Brille von der Krankenkasse erstattet.

Unser Sohn findet die Brille cool und hat keine Probleme mit dem Tragen, wo er doch jetzt so aussieht wie sein brilletragender Papa. Wie sich jetzt alles weiter entwickelt bleibt abzuwarten.

Hier noch ein paar brauchbare Links:
http://www.flegl.de/de/presse/aa.php

http://www.dieprismenbrille.de/pdf/opto_gorzny.pdf

http://www.junkert-optometrie.de/kinderoptometrie.htm


Liebe Grüße Markus

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