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 Betreff des Beitrags: Neurodermitis bei Kleinkindern
BeitragVerfasst: So 28. Jun 2009, 20:48 
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Neurodermitis bei Kleinkindern

Die Neurodermitis, auch endogenes Ekzem oder atopische Dermatitis genannt, ist ein mit starkem Juckreiz einhergehender Hautausschlag. Sie ist eine chronische, meist in Schüben verlaufende Hautkrankheit und tritt meist bereits im ersten Lebensjahr auf - zumeist in den ersten Lebensmonaten. Bei der Neurodermitis reagiert die Haut auf bestimmt Allergene, z.B. Stoffe in Nahrungsmitteln.

Man vermutet, dass die Neurodermit erblich bedingt ist. Das Risiko für ein Kind, an Neurodermitis zu erkranken, ist höher, wenn bereits bei den Eltern, Geschwistern oder anderen nahen Verwandten allergische Krankheiten vorliegen. Das muss nicht ebenfalls Neurodermitis sein - überhaupt eine Anlage zu Allergien wie z.B. Asthma scheint vererblich zu sein.

Durch die Neurodermitis ist die Gesichtshaut des Babys (Wangen) meist sehr trocken und gerötet. Die mittleren Gesichtspartien um die Nase und Stirn sind meist nicht betroffen. Hingegen können sich Symptome auch an Kopfhaut und dem übrigen Körper zeigen. An Armen und Beinen sind vor allem die Innenseite der Handgelenke, Ellbogen und Knie betroffen. Auf der trockenen Haut bilden sich Bläschen, die Haut nässt und es entstehen Krusten. Neurodermitis ist stark juckend und kann sehr qualvoll sein, weil der unstillbare Juckreiz den erkrankten Kindern sehr zu schaffen macht. Die Haut brennt und spannt, und durch das Kratzen können offene Wunden und Narben entstehen.

Es gibt kein Patentrezept gegen Neurodermitis. So individuell wie das Krankheitsbild ist, muss auch die Behandlung gestaltet werden. Eine ausgeprägte Neurodermitis ist eine ernste Erkrankung, deren Behandlung unbedingt von kompetente Hautärzten vorgenommen werden sollte. Bei Veränderungen, die darauf hindeuten , sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.


Was kann man selber machen?

Zur Vorbeugung gegen Neurodermitis und damit sich die Beschwerden nicht verschlechtern kann man folgende Dinge selber tun:

  • Direkt die Haut berührende Kleidung sollte aus ungefärbter, schonend gebleichter und kochbarer Baumwolle oder Leinen bestehen.

  • Die Kleidung sollte luftig sein, um möglichst Überwärmung zu vermeiden.

  • Überhaupt viel Luft an die Haut lassen, wo eben möglich.

  • Am besten keine Weichspüler oder stark parfümierte Waschmittel verwenden. Die Duftstoffe oder chemischen Anteile darin könnten zu Hautreaktionen führen.

  • Trocknen sollte die Wäsche, die direkt an die Haut kommt, an der Luft. Im Wäschetrockner kann zuviel Trocknerstaub in die Wäsche eindringen. A

  • Die Haut sollte nicht durch rauhe Nähte gereizt werden. Gegebenenfalls kann man die Unterbekleidung einfach umdrehen und die Nähte nach außen legen.

  • Auch die Überbekleidung sollte aus nicht chemisch behandelter Naturfaser bestehen - besonders formaldehydhaltige Materialien können Juckreiz auslösen.

  • Eine gesunde, möglichst allergiearme Ernährung unterstützt die Selbstheilungskräfte des Körpers.


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 Betreff des Beitrags: Re: Neurodermitis bei Kleinkindern
BeitragVerfasst: So 28. Jun 2009, 20:54 
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Alternativen zur Kortisonbehandlung

Quelle: Poliklinik für Dermatologie an der TU München am 15 Oktober, 2002 um 10:10:57

Der Wirkstoff Tacrolimus ist eine Substanz, die aus einem Bodenpilz gewonnen wird. Seit März 2002 ist diese Alternative zu Kortison als Salbe zugelassen und soll eine Neurodermitis längerfristig bessern und die quälenden Beschwerden lindern.

Es gibt aber noch mehr Alternativen! Nicht immer muss man gleich zu Kortison greifen. Zum Beispiel kann das Reizklima der See (UV-Strahlung, Salzwasser) zu einer deutlichen Verbesserung führen. Bäder im Seewasser sollen zum Beispiel dass Entzündungsenzyme aus dem Körper schleusen.

Besonders günstig ist die Kombination einer Thalassotherapie (Salzwasser) mit einer Heliotherapie (künstliches Sonnenlicht). Hier werden Sonnenbäder zu bestimmten Tageszeiten ohne Sonnenschutzmittel unter ärztlicher Kontrolle vorgenommen. Die Ekzeme heilen in vielen Fällen besser ab, der Juckreiz wird schwächer. Zudem baut der Körper eine Lichtschwiele auf, um die Haut insgesamt unempfindlicher zu machen. Auch ein Urlaub in den Bergen mit weitgehend schadstofffreier und allergenfreie Luft führt zu deutlichen Verbesserungen der Krankheitsbilder.

Ein fett-feuchter Verband beruhigt die geschundene Haut. Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern ist eine richtige Grundpflege der Haut wichtig. Gerade hier machen Eltern oft Fehler, indem sie eine zu fette Creme auf die entzündeten nässenden Stellen auftragen. So entsteht ein Wärmestau und die Entzündungen verschlimmern sich. Gute Erfolge wurden mit fett-feuchten Verbänden erzielt: Eine halbfette Creme wird dick auf die entzündeten Stellen aufgetragen und mit einem feuchten Schlauchverband abgedeckt, der nach vier Stunden abgenommen werden kann. Durch die so entstandene Verdunstungskälte schließt sich die Haut meist schon nach einigen Tagen.

Am wichtigsten ist jedoch, früher als bisher in den Allergiekreislauf einzugreifen, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern. Als effektive Vorbeugemaßnahmen bei Kleinkindern gelten folgende Regeln:

  • möglichst lange Stillen - am besten bis zum sechsten Lebensmonat
  • nur mit hypoallergener Kost ernähren
  • vorsichtig und schrittweise Beikost mit Karotten und später Kartoffeln einführen
  • Allergenbelastung in der Luft durch Haustiere, besonders Katzen und Goldhamster vermeiden
  • zuckerfreie und fettreduzierte Ernährung
  • Säuren und Gerbstoffe möglichst vermeiden
  • Statt rohem Obst deshalb vorzugsweise gekochtes essen
  • Nüsse haben ein hohes Allergiepotenzial - unbedingt verzichten
  • keine Kräuter, die ätherische Öle enthalten wie Schnittlauch oder Minze
  • ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um die Haut optimal mit Flüssigkeit von innen zu versorgen.


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