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 Betreff des Beitrags: Erzählung: Weißt Du, wo der Himmel ist?
BeitragVerfasst: Di 10. Mär 2009, 17:58 
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Registriert: So 8. Mär 2009, 21:24
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Weiß Du wo der Himmel ist?

P: Hallo Zora, Mensch wir haben uns aber schon lange nicht mehr gesehen

Z: Ja ich war auch im Urlaub mit meinen Eltern.

P: Und wo wart ihr da?

Z: Wir waren in Griechenland auf einer Insel, die hieß Kreta Und das war ganz toll da. Die ganze Zeit hat die Sonne geschienen und wir sind im Meer schwimmen gewesen.

P: Ja das wäre ganz schön wenn hier auch mal öfter die Sonne scheinen würde

Z: Sag mal Pastor. Der liebe Gott, der wohnt doch im Himmel, nicht wahr?

P: Ja eigentlich schon. Wir beten ja im Vaterunser: „Vater unser im Himmel.“

Z: Ja weißt du in diesem Urlaub bin ich das erste mal im Leben geflogen. Das war toll. Und da hab ich die ganze Zeit aus dem Fenster geguckt. Erst sind die Häuser im kleiner geworden und dann sind wir durch die Wolken geflogen und dann über den Wolken. Ich hab fast den ganzen Flug aus dem Fenster geguckt, aber den lieben Gott hab ich nicht gesehen. Da war ich ganz schön enttäuscht.

P: Ach du Dummerchen. Gott wohnt doch nicht dort oben auf den Wolken.

Z: Ja aber der macht doch das Wetter. Der macht doch auch das es blitzt und donnert und schneit und die Sonne scheint.

P: Aber nein, Gott ist doch kein Wettermacher, der sitzt nicht da oben an irgend welchen Wetterschalthebeln. Gott ist überall. Du kannst Gott nicht direkt sehen, aber trotzdem ist er mitten unter uns.

Z: Mitten unter uns? Aber ist Jesus auf Christi Himmelfahrt nicht in den Himmel geflogen?

P: Nun Gott ist ja auch kein Astronaut, der wie `ne Düsenrakete in den Himmel schießt. Wir feiern Christi Himmelfahrt, weil Christus sich vereint hat mit seinem Vater und er ist zusammen mit ihm immer bei uns.
Wir können ihn zwar nicht sehen, doch manchmal spüren wir ihn. Gott ist immer bei uns und er beschützt uns.

Z: Jetzt weiß ich wo Gott wohnt. Der wohnt in der Kirche.

P: Ja, da hast du recht. Gott wohnt in der Kirche. Er wohnt aber auch außerhalb der Kirche. Wir können zum Beispiel in der Kirche beten, aber auch zu Hause, auch da ist Gott.

Z: Auch wenn wir auf dem Klo sind?

P: Wenn Gott überall ist, dann ist Gott auch auf dem Klo. Gott ist anders als wir Menschen, er braucht deshalb keine Wohnung im menschlichen Sinne. Gott ist überall gegenwärtig aber unsichtbar. Deshalb können wir auch zu ihm sprechen.

Z: Kein Mensch hat Gott je gesehen?

P: Ja, das heißt aber nicht, das er nicht da ist. Es gibt viele Sachen, die wir nicht sehen und die doch da sind.

Z: Das ist doch gar nicht wahr. Wenn ich was nicht sehe, dann existiert das auch nicht.

P: Aber hallo. Was ist denn mit der Liebe, oder Freude, oder Schmerz, die sehen wir auch nicht und trotzdem sind sie da.

Z: Mmm. Ja da hast du recht.

P: Siehst du und so ähnlich ist es auch mit dem lieben Gott. Gott ist da, obwohl wir ihn nicht sehen. Und Jesus hat uns viel von ihm erzählt.
Und manchmal spricht Gott sogar zu uns.

Z: Was? Er spricht mit uns?

P: Ja Gott spricht nicht direkt zu uns, sondern er spricht durch andere Menschen zu uns. Gott ist auch in den Menschen und was wir sagen und tun, darin kann Gottes Willen zum Ausdruck kommen.

Z: Zum Beispiel...

P: Ja wenn wir einem Menschen helfen, dem es schlecht geht, wenn wir aufmunternde Worte finden – wie Jesus es getan hat. Oder wenn wir einen alten Menschen besuchen, der ganz allein ist und traurig und ihm ein paar Bonbons oder eine Blume mitbringen. Weißt du: das ist dann für denjenigen Menschen der Himmel auf Erden. Und dann stimmt es, daß der liebe Gott im Himmel wohnt.

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Z: Ja, das verstehe ich. Himmel bedeutet für uns Menschen: Nähe Gottes.

P: Genau so ist es.
Ich habe da übrigens eine kleine Geschichte mitgebracht.

Z: Oh ja, ich liiiiiiebe Geschichten.

P: Es war einmal ein kleiner Heiliger, der hatte viele Jahre ein glückliches und zufriedenes Leben geführt. Als er eines Tages gerade in der Klosterküche beim Geschirrabwaschen war, kam ein Engel zu ihm sprach: „Gott schickt mich zu dir und läßt dir sagen, daß es an der Zeit für dich sei, in die Ewigkeit einzugehen, in den Himmel.“Ich danke dem Herrgott, daß er sich meiner erinnert“ erwiderte der kleine Heilige. „Aber du siehst ja, was für einen Berg Geschirr hier noch abzuwaschen ist. Ich möchte nicht undankbar erscheinen, aber läßt sich das mit der Ewigkeit nicht so lange hinausschieben, bis ich hier fertig bin?“ Der Engel blickte ihn nach Engelart weise und huldvoll an, und sprach: Ich werde sehen was sich tun läßt, und verschwand. Der kleine Heilige wandte sich wieder seinem Geschirrberg zu und danach auch noch allen anderen Dingen.

Eines Tages machte er sich gerade mit einer Hacke im Garten zu schaffen, da erschien auf einmal wieder der Engel. Der Heilige wies mir der Hacke gartenauf und gartenab und sagte: „Sieh dir das Unkraut hier an! Kann die Ewigkeit nicht noch ein bißchen warten?“ Der Engel lächelte und verschwand abermals. Der Heilige jätete den Garten fertig, dann strich er die Scheune. So werkte er fort und fort, und die Zeit ging dahin. Eines Tages pflegte er im Hospital die Kranken. Er hatte eben einem fiebernden Patienten einen Schluck kühlen Wassers eingeflößt, da sah er, als er aufblickte, wieder den Engel vor sich. Dieses Mal breitete der Heilige nur mitleidheischend die Arme aus und lenkte mit den Augen des Engels Blicke von einem Krankenbett zum anderen. Der Engel verschwand ohne ein Wort.

Als der kleine Heilige sich an diesem Abend in seine Klosterzelle zurückzog und auf sein hartes Lager sank, sann er über den Engel nach und über die lange Zeit, die er ihn nun schon hingehalten hatte. Mit einem Mal fühlte er sich schrecklich alt und müde, und er sprach: „O Herr, könntest du deinen Engel doch jetzt noch einmal schicken, er wäre mir sehr willkommen“.

Kaum hatte er geendet, stand der Engel schon da. „Wenn du mich noch nimmst, sagte der kleine Heilige, so bin ich nun bereit, in die Ewigkeit, den Himmel einzugehen!“ Der Engel blickte den Heiligen nach Engelart wese und huldvoll an und sprach: was glaubst du wohl, wo du die ganze Zeit gewesen bist?

Z: Oh eine schöne Geschichte.

P: Siehst Du Zora, der Himmel auf Erden – er wird bereits jetzt, zumindest für Augenblicke erfahrbar, wo Menschen sich so in Gottes Hand geborgen fühlen, wie dies der kleine Heilige getan hat.
Im diesen Sinne bis bald mal. Tschüß Zora!

Z: Tschüß Pastor.


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