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 Betreff des Beitrags: Mein Kind ist Linkshänder...!
BeitragVerfasst: So 28. Jun 2009, 21:06 
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Mein Kind ist Linkshänder...!

(go) Ob Kinder Links- oder Rechtshänder werden, ergibt sich in etwa zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr. In diesem Lebensabschnitt entwickelt sich die Feinmotorik sehr stark. Ein Kind lernt dann vor allem seine Bewegungsabläufe zu steuern und feingliedrig zu koordinieren. Das Gehirn verknüpft in dieser Zeit besonders intensiv Synapsen (Nerven-Enden) aus dem sensorischen Bereich.

Ob Kinder Links- oder Rechtshänder werden, ergibt sich in etwa zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr. In diesem Lebensabschnitt entwickelt sich die Feinmotorik sehr stark. Ein Kind lernt dann vor allem seine Bewegungsabläufe zu steuern und feingliedrig zu koordinieren. Das Gehirn verknüpft in dieser Zeit besonders intensiv Synapsen (Nerven-Enden) aus dem sensorischen Bereich. Linkshänder zu sein bedeutet keineswegs, im Leben schlechter zurechtzukommen als andere.

Eher das Gegenteil ist der Fall - Linkshänder verfügen oftmal über besondere Eigenschaften, die sich andere Menschen nie aneignen können. Ungerechtfertigt ist daher die Binsenweisheit, besonders ungeschickte Menschen hätten "zwei linke Hände". Oder wenn man habe etwas "mit links gemacht", wenn einem etwas besonders leicht von der Hand geht. Die Volksweisheiten sind nun mal auf der Welt der Rechtshänder begründet, sie verzeichnen das Bild des Linkshänders zu Unrecht.


Linkshänder sind besonders kreativ

Wissenschaftlich gelöst sind die Gründe bis heute noch nicht. Nachgewiesen ist allerdings, daß bei Linkshändern die rechte Gehirnhälfte besonders aktiv ist. Diese ist jedoch für all das zuständig, was im menschlichen Gedächtnis "parallel" abläuft, also schnell und gleichzeitig. Das ist vor allem die bildliche Erkennung, Emotionalität, komplexe Wahrnehmung und Unterbewusstein. Während die linke Gehirnhälfte für das "Nacheinander" zuständig ist, also langsam und gesteuert. Das wäre z.B. Sprechen, Lesen, Worte, Formulieren sowie rationelles Denken.

Linkshänder haben es daher besser, weil ...

  • sie schneller denken und lernen, insbesondere Fremdsprachen. Dies ist das Ergebnis entsprechender Forschungen an Gymnasialschülern.

  • ihre visuellen Fähigkeiten - vor allem räumliches Sehen - wesentlich ausgeprägter sind. Berühmte Linkshänder sind die Maler Leonardo da Vinci und Michelangelo.

  • kreativere Menschen sind wegen der besseren Einbindung der rechten Gehirnhälfte

  • sie später Schlaganfälle besser und schneller überstehen können, weil beide Gehirnhälften die Funktion der jeweils anderen übernehmen können.

  • sie sich als Kämpfernaturen entwickeln, weil sie sich in einer Welt der Rechtshänder behaupten müssen.


Linkshänder haben es schwerer, ...

  • weil unsere ganze Welt für Rechtshänder ausgeprägt ist, zum Beispiel sind Bedienelemente und Haltegriffe fast ausnahmslos nur für Rechtshänder ausgelegt. Vor allem Schreiben ist eine mühselige Angelegenheit, weil wir von links nach rechts schreiben. Im Gegensatz zu Rechtshändern "schieben" Linkshänder also den Stift, während Rechtshänder diesen ziehen. Aus diesem Grunde verwischen Linkshänder zudem oft das gerade mit Kreide oder Tinte geschriebene mit dem Handballen leicht wieder. Gerade deshalb sieht das Übungsergebnis von Schreibanfängern bei Linkshändern oft ziemlich dürftig aus. Linkshändige Grundschüler empfinden Schreiben daher oft als unerfreulichen Leistungsbereich. Sie versagen im Schönschreiben eher als Rechtshänder, manchmal sogar im Lesen und gegenüber Fremdsprachen. Zur Beruhigung: Linkshänder gleichen das oft durch gute mathematische oder musische Leistungen aus...!


Linkshänder brauchen besondere Förderung!

In der Vergangenheit wurde oft versucht, linkshändige Kinder "umzuerziehen". Diese Methode ist nicht nur eine besondere Form von Gewalt, sie ist auch für das spätere Leben der Kinder äußerst gefährlich. Studien haben belegt, dass "umgebogene" Linkshänder später oft an massiven Gedächtnis- und Konzentrations-Schwächen leiden, ebenso unter Lese- und Schreibmängeln. Der Umerziehungs-Druck löste teilweise Stottern aus, auch Nägelkauen, Bettnässen und latente Minderwertigkeitsgefühle oder Aggressionen sind die Folge.

Eltern dürfen ihren linkshändigen Kindern daher nie das Gefühl vermitteln, womöglich schlechtere Menschen zu sein. Besser ist es, dies rechtzeitig zu erkennen und zu fördern, zum Beispiel ...

  • sollten sie mit nichtverwischbaren Stiften schreiben dürfen, auch wenn die Schule das ungern sieht.
  • sollten sie in der anfänglich vorhandenen Schreibfreudigkeit weit mehr ermuntert, als Rechtshänder. Gleichzeitig sollte man aber auch über Schwierigkeiten hinwegsehen und das Linkshänder-sein keinesfalls problematisieren.

  • Kritik an Linkshändern beim Anfangsunterricht sollte tunlichst unterbleiben - darüber sollten sich Eltern unbedingt mit den Lehrern verständigen.


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