Babyschwimmen

(go) Allein schwimmen kann ein Baby nicht. Fällt es ins Wasser, wird es möglicherweise mit Armen und Beinen rudern, dann aber - wie im Schock - alle viere von sich strecken und unbeweglich liegen bleiben. Diese Panikreaktion kann schuld sein, wenn ein Baby oder Kleinkind in einer nur wenige Zentimeter tiefen Pfütze ertrinkt. Es hat einfach noch nicht gelernt, wie es sich aus dieser misslichen Lage retten soll. Auch ein Baby-Schwimmkurs kann dagegen nicht viel ausrichten. Kleine Kinder, bis mindestens drei Jahre, sind nicht in der Lage, sich selbständig und ohne Hilfe längere Zeit über Wasser zu halten und sich vor dem Ertrinken zu bewahren.

Schwimmen zu lernen ist aber auch nicht Sinn und Zweck eines Baby-Schwimmkurses. Im Wasser sind Bewegungen möglich, zu denen Kinder an Land noch nicht fähig sind. Und: Schon ganz vorsichtiges Hin- und Herbewegen wirkt wie eine Massage der Haut. Dabei werden Reize über die Nervenbahnen ins Gehirn gesendet. Nervenzellen verbinden sich, Gehirnbereiche werden vernetzt, was letztendlich zur Folge hat, dass das Kind auch an Land beweglicher wird.

Im Wasser verbessert sich sein Gefühl für den eigenen Körper, es findet ins Gleichgewicht. Für Kinder, die in der motorischen Entwicklung verzögert sind, ist Wassergymnastik eine spielerische und wirkungsvolle Therapie. Der Wasserdruck wirkt nicht nur auf die Haut, sondern auch auf die Gelenke und die Muskeln. Einerseits hilft das warme Wasser dabei, dass sich die Muskeln entspannen, andererseits sorgen Bewegungen gegen den Wasserwiderstand dafür, dass die Muskeln kräftiger werden.


Einige Tips - damit Babys und Eltern Spaß im Wasser haben:

• Eltern sollten mit ihrem Kind nicht ohne Anleitung ins Wasser gehen, weil sie nur in einem Kurs die Technik lernen, ihr Baby sicher zu halten.
  
• Man sollte auch nicht zu früh einen Kurs besuchen, frühestens, wenn das Baby neun bis zehn Wochen alt ist.
  
  
• Ist z.B. das Baby nicht gut drauf, ist es müde oder brütet es gar eine Krankheit aus, dann sollten die Eltern die Stunde lieber ausfallen lassen.
  
  
• Das Wasser sollte anfangs zwischen 32 und 34 Grad warm sein. Mit neun, zehn Monaten können 29 bis 30 Grad reichen. Die Lufttemperatur in der Halle sollte immer ein paar Grad höher sein, damit das Baby nicht friert. Wird ihm kalt, ziehen sich die Muskeln zusammen, die Beweglichkeit lässt nach.
  
  
• Eltern sollten ihr Baby gut beobachten, um immer zu wissen, ob es sich wohl fühlt. Das ist wichtig, denn ein Baby bekommt keine Gänsehaut, auch wenn ihm längst kalt ist. Hat es erst blaue Lippen, friert es schon lange. Wichtig ist auch, das Baby nicht ständig aus dem Wasser zu heben. Das belastet seinen Kreislauf, und es kühlt schneller aus. Das gilt auch bei hohen Temperaturen in der Halle.
  
  
• Besonders wichtig beim Aqua-Training ist die Wasserqualität. Viele Eltern machen sich Sorgen wegen des Chlors, aber es muss in einer bestimmten Menge im Wasser sein, um Keime abzutöten. Die Normwerte schaden dem Baby nicht. Schlechtes Wasser dagegen kann gefährlich werden. Es erhöht das Infektionsrisiko und reduziert die Immunabwehr.
  
  
• Mehr als 45 Minuten sollte kein Baby im Wasser bleiben, üblich sind meist zwischen 15 und 30 Minuten. Danach, vor allem beim ersten Mal, sollten Eltern ihr Baby ganz warm einpacken, bevor sie das Chlorwasser abwaschen.
  
  
• Ist die Haut des Babys ein wenig ausgetrocknet, kann etwas Creme sinnvoll sein. Aber auf keinen Fall sollte man das Kind vor dem eincremen! Creme, auch wenn sie schon eingezogen ist, macht die Haut glitschig, und das Baby kann im Wasser leicht aus der Hand rutschen.