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 Betreff des Beitrags: Mit 10 Jahren noch ein Kind - oder schon groß?
BeitragVerfasst: Sa 7. Mär 2009, 02:10 
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Registriert: Fr 6. Mär 2009, 18:19
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Mit 10 Jahren noch ein Kind - oder schon groß?

Den Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule erleben Kinder meist mit etwa 10 Jahren. Wenn bis dahin Krabbelgruppen, Kindergarten und Grundschule eher spielorientierte Lernphasen darstellten - ab jetzt beginnt wirklich der Ernst des Lebens, echte Anforderungen werden gestellt. Je nach Schulform gibt es nicht mehr den vertrauten Gruppenverbund, sondern Kurssysteme mit ständig wechselnden Mitschülern lassen das Kind plötzlich mehr oder weniger allein auf sich gestellt sein. Hinzu kommen Leistungsnachweise, Schulnoten, Versetzungsanforderungen, Fremdsprachen und erste Anforderungen an individuelle Leistungsbereitschaft. Das "Kind-sein-dürfen" ist vorbei - zumindest in der Schule. Doch sind die 10-jährigen wirklich schon kleine Erwachsene...?

Zehnjährige strotzen vor Lebensfreude und Gesundheit. Nur die seelische Verfassung lässt manchmal die kommenden Psycho-Stürme ahnen. Wo ist Kind jedoch noch "klein" - und wo schon "groß"?


Wieviel Schlaf brauchen 10-jährige?

Etwa neun bis zehn Stunden Schlaf brauchen die Zehnjährigen noch immer. Wichtiger als die Dauer der Nachtruhe ist allerdings ein möglichst gleichmäßiger Rhythmus. Die Kinder sollten also auch am Wochenende nicht viel später als sonst ins Bett. Sonst brauchen sie den ganzen Montag, um sich vom Schlafdefizit des Wochenendes zu erholen. Fast zwei Drittel aller Kinder in dieser Lebensphase haben vorübergehend Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten. Dazu zählen abendliche Unruhe, nächtliches "Wandern", Alpträume und Müdigkeit am Morgen.

Bevor man zu Gegenmitteln greift wie z.B. Beruhigungstees oder gar Schlafmitteln, sollte zunächst megr darauf geachtet werden, daß der Tag des Kindes ruhig ausklingt. Zehnjährige brauchen noch ein Einschlafritual mit Gutenachtsagen im Bett und einem kurzen Gespräch. Fragt Euer Kind nicht, ob die Schulsachen gepackt oder die Zähne geputzt sind! Sonst verpasst Ihr die Chance, dass es weit Wichtigeres mitteilt. Egal, was man jetzt zu hören bekommt, schimpfen ist kurz vor dem Einschlafen tabu! Gönnt dem Kind ein ruhiges Einschlafen, für klärende Gespräche ist der nächste Tag da! Ein ruhiges Gewissen ist bekanntlich ja das beste Ruhekissen. Für schwere Schlafprobleme, die oft im Zusammenhang mit Schulschwierigkeiten, Trennung der Eltern und ähnlichen Belastungen auftreten, ist der Kinderarzt oder ein Psychotherapeut der bessere Ansprechpartner.


Wie selbständig sind 10-jährige?

Zehnjährige können tagsüber allein bereits alle ihnen bekannten Wege bewältigen, selbständig Bus, U-Bahn und Straßenbahn fahren. Sie können allein einkaufen gehen, sich mit Freunden treffen, Schwimmbäder und Kinderveranstaltungen aller Art besuchen.

Aber bei aller Sicherheit, mit der sich Zehnjährige in ihrem Lebensbereich bewegen: Die neuen Erfahrungen mit der Welt lösen auch oft Einsamkeits- und Verlassenheitsgefühle aus. Manche Kinder fühlen jetzt zum erstenmal Heimweh. Die Phantasiewelt, die dem kleinen Kind noch Schutz gegeben hat, weicht einer zunehmend realistischen Sicht der Wirklichkeit. Mehr und mehr müssen und wollen Kinder ganz allein Konflikte mit Lehrern, Schulkameraden und der Clique lösen. Daran wachsen sie, aber auf dem Weg zur Selbständigkeit wird manchem Kind schon mal bang ums Herz: Bei Freunden übernachten, allein mit dem Rad zur Schule fahren oder zum Supermarkt gehen - alles, was schon selbstverständlich war, kann plötzlich wieder zum Problem werden...

Dann dürfen die Eltern weder schimpfen noch spotten und schon gar nichts erzwingen wollen. Außerdem muß immer geklärt sein, ob nicht tatsächlich ein objektiver Grund für solche Ängste vorliegt! Das kann schlimmstenfalls sogar die Bedrohung durch sexuellen Missbrauch sein, die das Kind herannahen spürt - aufgrund seiner mangelnden Lebenserfahrung aber nicht zu identifizieren weiss und sich daher nicht im Vorfeld seinen Eltern gegenüber auszudrücken vermag.

Dieses Alter fordert von Eltern und Erziehern einen Balanceakt. Einerseits gilt es, die Unsicherheiten des Kindes ernst zu nehmen, aber Hilfe andererseits doch nur sehr diskret anzubieten. Behüten sollte man das Kind in diesem Alter nicht zu sehr - um es weder in seiner Selbständigkeitsentwicklung einzuschränken, noch gegenüber seinem sozialen Umfeld unnötig bloßzustellen. Loslassen ja, aber gerade jetzt nicht sich zuviel selbst überlassen. Zehnjährige sind beispielsweise noch keine Babysitter für jüngere Geschwister und sollten nicht tags oder nachts stundenlang allein gelassen werden.


Wieviel Zuwendung vertragen 10-jährige?

Die meisten Zehnjährigen sind jetzt mehr zu temperamentvollen Spielen, Albernheiten und dummen Streichen als zu Schmusereien aufgelegt - und kommen deshalb manchmal zu kurz. Denn zum richtigen Zeitpunkt wollen auch Zehnjährige in den Arm oder auf den Schoß genommen werden. Doch gerade hier sollten Eltern sehr sorgfältig auf die Signale ihrer Kinder achten. Zehnjährige, die bereits in die Pubertät kommen, wehren Zärtlichkeiten schon mal deutlich ab.

Eltern dürfen diese Ablehnung auf keinen Fall persönlich nehmen und gekränkt reagieren, was Zehnjährige am meisten brauchen, ist die Aufmerksamkeit der Eltern:


  • Lernt zuzuhören! Zehnjährige sind ausgesprochen amüsante Unterhalter. Sie lieben Wortspiele und Witze, nehmen das Leben gern von der heiteren (bis albernen) Seite und haben überhaupt einen ausgeprägten Mitteilungsdrang. Manches jedoch sagen sie nur verschlüsselt.
  • Versucht, den Kindercode zu knacken und herauszuhören, was Euch Euer Kind mit seinen oft abenteuerlichen Geschichten mitteilen will.
  • Schenkt Zuwendung durch Aufmerksamkeit! Selbst belanglose Reaktionen sagen dem Kind, dass es für die Eltern noch immer wichtig ist - auch wenn es selber sein Interesse vermehrt der Welt zuwendet und dafür kein schlechtes Gewissen zu haben braucht.


Wieviel Fernsehen ist für 10-jährige sinnvoll?

Fernsehen macht Zehnjährige nicht klüger, kreativer oder kommunikativer. Allerdings geht es in den wenigsten Familien ganz ohne TV. Ist auch nicht sinnvoll - denn im sozialen Umfeld definieren sich die Kids durchaus auch über ihr "Allgemeinwissen", was aktuell "so läuft". Wer da nicht mithalten kann, ist schnell "out".

Doch das ist ein problematisches Pokerspiel. Die Medienqualität hat in den vergangenen Jahren drastisch abgenommen. Was derzeit an "Werten" per Fernsehen vermittelt wird, führt nach Ansicht von Soziologen zu den bekannten Gesellschaftsproblemen, die wir aus sozialen Brennpunkten täglich in den Nachrichten sehen. Es kommt also nicht auf die Frage nach dem "wieviel" an, sondern insbesondere nach dem "was".

Generell tabu für Kinder sollten die "reportage-ähnlich" aufgemachten Schocker- Sendungen sein, die zuhauf ab spätnachmittags gesendet werden. Als wäre es das Abbild der realen Welt werden hier ausschliesslich Beiträge gesendet, deren Ziel es ist, sich darüber aufzuregen. Nicht nur, dass diese überwiegend frei erfunden oder verfälscht negativ dargestellt werden - schlimmer ist, dass diese ausschliesslicher Sendungsinhalt sind. Das Weltbild der Kinder, die keinerlei Erfahrung und Empfinden für verfälschte Mediendarstellung haben, ist ein unreal negatives Weltgeschehen. In eine solche Welt wachsen die Kids nicht hinein - es sei denn, wir prägen sie durch ständiges Infiltrieren mit solchen Medienbeiträgen entsprechend. Dann werden unsere Kids später die Welt auch so werden lassen...!

In dieselbe Kategorie gehören auch die nachmittags gesendeten "Talkshows". Auch hier suchen Castingagenturen gezielt nach Schockern, völlig abgedrehten Personen und komplettieren dies nötigenfalls durch Schauspieler. Letztlich provozieren auch die Talkmaster ein rein auf Einschaltquoten ausgerichtetes Bild der Weltrealität.

Besser geeignet sind Spielfilme, Serien oder natürlich pädagogisch wertvolle Kindersendungen. Eltern sollten die Sendungen aber überprüfen, die sie für ihre Kids freigeben. Kriterien, die früher mal relevant waren wie z.B. sexuelle Freizügigkeit, sind heute längst von der gesellschaftlichen Realität überholt. Wichtiger ist der von mir so genannte "no-future"-Faktor! Sendungen, die den Kids einhämmern, in welch ausschliesslich bedrohliche Welt sie hineinwachsen, sind absolut tabu! Mit Gewalt sich auseinanderzusetzen hingegen nicht - sie zu verherrlichen jedoch schon. Kriminalität gehört zu unserem gesellschaftlichen Leben hinzu, sie muss das Kind auch kennenlernen und sich davor wappnen. Sendungen jedoch, die Kriminalität als Lösungsmöglichkeit darstellen - und stehenlassen - gehören auf den familiären Fernsehindex!

Klar - besser als vor der Mattscheibe erholen sich Zehnjährige jedoch bei Spiel oder Sport, mit Freunden, Büchern und im Gespräch mit den Eltern. TV-Verbote nützen bekanntermaßen wenig, aber mit Alternativen lassen sich Kinder jetzt normalerweise noch problemlos vom Fernseher weglocken. Übrigens zeigen Jungen eine stärkere "Fernsehsucht" und werden auch mehr durch das Medium beeinflußt als Mädchen. Das sollten Eltern im Hinblick auf die Filme, die ihre Sprößlinge sehen, berücksichtigen.


Wieviel Bewegung brauchen 10-jährige?

Zehnjährige müssen raus. Bei jedem Wetter und möglichst jeden Tag ein bis zwei Stunden. Und auf jeden Fall vor den Hausaufgaben! Nach fünf bis sechs Schulstunden müssen sich Kinder austoben. Wer um die Schulaufgaben besorgt ist - am späten Nachmittag ist die Lernbereitschaft höher und das Arbeiten effektiver als direkt nach dem Mittagessen.

Eltern sollten wissen, daß Sport, Spiel, Bewegung für Kinder eine ganz andere Funktion haben als für Erwachsene. Springen, Hüpfen, Rennen, Fangen, Klettern und Ballspielen dienen dem Spannungs-lösen, tragen entscheidend zur Persönlichkeitsbildung bei. Kinder mit anhaltendem Bewegungsmangel sind grundsätzlich infektionsanfälliger, leiden vermehrt unter depressivem, aggressivem oder destruktivem Verhalten. Zehnjährige brauchen den körperlichen Wettkampf auch, um seelisch und geistig fit zu bleiben. Einem Kind kann manche Nachhilfestunde und mancher Arzttermin erspart bleiben, wenn es sich genügend bewegt.

Am beliebtesten sind in diesem Alter Mannschafts- und Ballspiele. Egal, ob Turnen, Fußball, Hockey, Hand- oder Basketball, grundsätzlich gibt es keine Sportart, die nicht für Jungen und Mädchen gleichermaßen geeignet ist. Allerdings fühlen sich die meisten Mädchen und Jungen jetzt wohler, wenn sie beim Sport unter sich sind.


Wieviel Platz brauchen 10-jährige?

Wichtiger als die Quadratmeterzahl oder die Frage, ob eigenes oder geteiltes Zimmer, ist für Zehnjährige die Sicherheit, daß sie einen Bereich haben, den sie nach ihren Wünschen, Vorstellungen und Bedürfnissen gestalten dürfen und für den sie allein verantwortlich sind. Zehnjährige haben ein Recht auf geschlossene Türen und darauf, daß man anklopft, bevor Eltern eintreten.

Kinder in diesem Alter sind kurz vor der beginnenden Pubertät. Die dann zweifelsohne erforderliche Intimsphäre muss aber erlernt sein, damit das Kind sich darin zurückziehen kann. Schon jetzt ist es daher höchste Zeit, dass Kids sich einen sicheren "Rückzugsraum" zu schaffen beginnen, der dann bereits da ist, wenn sie ihn brauchen! Optimal wäre natürlich der erste Schritt in ein eigenes Zimmer - aber eine eigene Ecke, die man zuziehen oder verhängen kann, wäre schon mal der Anfang.

Ohne ihr Wissen und ihre Beteiligung sollte man den Privatbereich der Kids weder putzen noch aufräumen. Nur so können Kinder ein Gefühl für Verantwortung ihren eigenen Sachen gegenüber entwickeln und sicher sein, dass es wirklich "ihr" Privatraum ist. Das ist um so schwerer, je beengter die Wohnverhältnisse sind. Aber auch um so wichtiger.


Welche Bücher brauchen 10-jährige?

Nicht erst die PISA-Studie hat belegt, welch immense Auswirkungen das zurückgehende Interesse der Kids an Büchern hat. Der durchschnittliche aktive Wortschatz der heranwachsenden Generation ist allein in den vergangenen 10 Jahren von etwa 1700 auf 1300 Wörtern zurückgegangen, die sekundären Analphabeten von 15 auf 25% gestiegen!

Flüssiges und schnelles Lesen sowie eine rasche Auffassungsgabe ist davon abhängig, wie vertraut Wortkonturen sind. Dies erlernt der Mensxh nicht in der Schule, sondern erst über jahrelanges Ausüben der Fähigkeit, lesen und schreiben zu können. Bücher zu lesen sind daher ungemein wichtig, alleine schon um in der Welt hypertext-orientierter Leseweisen (sprungweise) wieder selektives Lesen (der Reihe nach) zu erlernen.

Bücher sind aber auch inhaltlich immens wichtig! Zehnjährige suchen nach Identifikationsmöglichkeiten. Bücher, die von anderen Zeiten, fremden Ländern und Schicksalen erzählen, bieten diese den Kindern unaufdringlicher an als das Fernsehen mit seinen fertigen Bildern. Und nicht zuletzt erweitern Kinder beim Lesen entscheidend ihren Horizont. Bei Mädchen und Jungen gleichermaßen beliebt sind jetzt Abenteuer-, Reise-, Detektiv- und Tiergeschichten. Bücher, die soziale, psychologische oder politische Probleme behandeln, sind für diese Altersgruppe nur bedingt geeignet. Ausnahmen sind die sogenannten Mädchenbücher.

Eine persönliche Warnung möchte ich vor Karl-May-Büchern abgeben. Diese mögen zwar ungewöhnlich detailreich naturbezogene Lerninhalte vermitteln und durch ihre realitätsnahe Darstellung auch lese-pädagogisch besonders wertvoll sein. Sie bergen aber gerade deswegen eine unterschätzte Gefahr: Durch die teilweise sehr detaillierten Schilderungen extrem blutiger Folterrituale mit fast ausnahmsloser Todesfolge der Opfer werden Schmerzen und bewusst zugefügte Verletzungen als etwas Erlebenswertes dargestellt. Der Buchautor geht in seinen realistischen Schilderungen "so nah ran", dass der Leser manchmal förmlich das warme Blut über seine eigenen Hände laufen spürt - insbesondere bei den in "ich-Form" geschriebenen Bänden. Psychologen warnen davor, dass durch solche "aus der geborgenen Genuss-Situation" des Lesevergnügens heraus konsumierten Foltervorstellungen unterbewusste Weichen gestellt werden für spätere SM-Orientierungen.

Aufgepaßt: Die Altersangaben der Verlage geben nur Orientierungshilfen. Vor dem Bücherkauf sollten sich Eltern umhören, was im Freundeskreis gelesen wird. Und nicht nur im Zweifelsfall die Bücher auch selbst lesen. Denn Zehnjahrige lesen noch viel lieber, wenn sie jemanden haben, der ihre Vorliebe teilt und mit dem sie über ihre Lektüre sprechen können. Eine Befragung von Schülern und Studenten (Erich Schön, 1990) konnte nachweisen, daß Kinder, die bis zur Pubertät keine literarische Erfahrung gemacht hauen, auch später keine Beziehung mehr zur Literatur bekamen.


Wieviel Taschengeld brauchen 10-jährige?

Was ist im Freundeskreis des Kindes üblich? Was Euer Kind bekommt, sollte weder sehr viel höher noch niedriger ausfallen. Wichtiger ist, das Taschengeld regelmäßig auszuzahlen, am besten wöchentlich. So lernt das Kind zu disponieren. Sinnvoll ist es auch, den Wochenanfang zu wählen, dann lernt es auch zu sparen - nämlich für das meist ausgaben-intensivere Wochenende.

Vernünftiger als große Summen, mit denen auch Schulmaterial bestritten werden soll, sind kleinere Beträge, über die das Kind frei verfügen darf. Mit Summen, die einen Kinobesuch plus Popcorn übersteigen, sind Zehnjährige fast immer hoffnungslos überfordert. Bislang konnte noch keine Untersuchung nachweisen, daß Zehnjährige, wenn sie schon mit großen Scheinen umgehen können, später einen besonders vorbildlichen Umgang mit Geld haben.

Schimpft nicht, wenn das Kind sich nur Süßigkeiten vom Taschengeld kauft. Das gleiche gilt für Stickers, Comics und ähnliches. Wenn Kinder mal zu Weihnachten oder zum Geburtstag eine größere Summe geschenkt bekommen, sollte ein Teil davon ins Sparschwein. Der Rest - in etwa dem üblichen Taschengeld entsprechend - darf zusätzlich ausgegeben werden.


Wieviel Mitspracherecht haben 10-jährige?

Eltern müssen jetzt mit ihrem Kind im Gespräch bleiben. Regeln werden so lange akzeptiert, wie sie das Kind als Übereinkunft unter Gleichen versteht. Es findet darin einen Rahmen, in dem es soziale Kompetenzen entwickeln kann. Ein Mitspracherecht sollten Zehnjährige bei allen Freizeitaktivitaten der Familie haben, ebenso bei der Anschaffung von Kleidung und bei Abmachungen, die Hilfe im Haushalt, Hausaufgaben und das Ausgehen betreffen. Alle Regeln müssen so beschaffen sein, daß sie nach Absprache mit dem Kind auch wieder geändert werden können.


Wieviele Freunde sollten 10-jährige haben?

Zehnjährige brauchen Freunde, Rivalen, Kameraden. Sie wollen sich mit Gleichaltrigen messen, mit ihnen konkurrieren, kämpfen. Dabei lernen sie, ihre Fähigkeiten, Kräfte und Begabungen besser einzuschätzen. Was in diesem Alter zählt, ist die Gruppe, das heißt die Aufnahme in einen größeren Kreis von Kindern. Deren Zustimmung oder Ablehnung ist Zehnjahrigen beinahe so wichtig wie die der Eltern...!

Die meisten Zehnjährigen können bereits recht genau charakterliche Schwächen und Stärken ihrer Freunde (und Eltern!) beurteilen und sind in ihrem Urteil oft viel unbestechlicher als Erwachsene. Doch - trotz des hohen Stellenwerts der Freundem wichtigster Bezugspunkt seid immer noch Ihr - die eigenen Eltern! Das bedeutet, Zehnjährige brauchen nicht nur Freunde, sondern auch ein großzügiges, offenes Elternhaus, in das sie Freunde einladen dürfen. Auch solche, die nicht unbedingt den Vorstellungen ihrer Eltern entsprechen. Haltet Euch mit Kommentaren zurück, und verkneift Euch kritische oder gar ironische Bemerkungen. Denn die verletzen das Kind, weil es seine (!) Freunde sind. Das Ergebnis wird irgendwann sein, dass Ihr über die Freunde Eurer Kids nichts mehr erfahrt - dann wird´s kritisch!

Äußert ehrlich Eure Meinung, wenn Euer Kind fragt, was Ihr von den Freunden denkt. Das kommt aber eher selten vor. Dann aber gebt lieber keine Werturteile ab. Und - seid unbesorgt, niemand ist bisher vom "rechten Weg" abgekommen, nur weil er Freunde hatte, die nicht grüssen, Kraftausdrücke benutzen, Kaugummis kauen, sich schlampig kleiden, zu stark schminken oder schlecht in der Schule sind. Seid vielmehr besorgt, wenn die Freunde mit Geld nur so um sich werfen, Alkohol trinken oder bereits im Kindesalter rauchen - und all das offenbar von deren Eltern geduldet wird! Dennoch wird ein Verbot oder Kritik bei Euren Kids genau das Gegenteil erreichen, wichtiger ist es dann, dass Ihr mit Euren Kindern über Eure Sorgen sprecht und ihnen sagt, dass die "ach so tollen" Verhaltensweisen ihrer merkwürdigen Freunde wie z.B. Alkohol oder Rauchen oder Geld nicht alles im Leben sind, sondern im Erwachsenenalter zumeist sogar ein Ausgrenzungsmerkmal.


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