Handfunkgerät dauerhaft mit Spannung versorgenStromversorgung von Handfunkgeräten als BasisstationVorwort: Diese Anleitung wendet sich insbesondere an Funkinteressierte - und sollte, wenn man sich an genau an die Angaben hält, auch für den Laien erfolgreich nachzuvollziehen sein. Es ist keinerlei Spezialwerkzeug wie Lötkolben o.ä. erforderlich. Auch besteht keine Verletzungsgefahr durch Stromschlag, da sich die Spannung im sogenannten "Schutzkleinspannungsbereich" befindet.Möchte man Handfunkgeräte dauerhaft mit Spannung versorgen, ist es nicht sinnvoll, diese dauerhaft in den mitgelieferten billigen Standladern stecken zu lassen. Dadurch werden die Akkus permanent geladen und auf Dauer geschädigt. Standlader sind vielmehr nur dafür gedacht, die Geräte nach der Benutzung wieder aufzuladen, dann aber herauszunehmen. Dabei sollten die Geräte auch ausgeschaltet in den Standlader gestellt werden, weil diese nicht für den gleichzeitigen Empfangsbetrieb und den Ladevorgang ausgelegt sind.Möchte man also ein Handfunkgerät als „Basisstation“ oder als Gateway von einem festen Standort betreiben, dann empfiehlt es sich, dieses besser über ein kleines Netzteil mit der benötigten Betriebsspannung zu versorgen. So erspart man es sich auch ständig neue Batterien bzw. Akkus kaufen zu müssen.
Anleitung zum Betrieb eines Handfunkgerätes über ein NetzteilZunächst gilt es ein passendes Netzteil zu beschaffen. Ein solches muss über eine stabilisierte Ausgangspannung verfügen im Bereich von 5 bis 6 Volt Gleichspannung. Zum Beispiel bei
http://www.pollin.de gibt es unter der Bestellnummer 350375 für gerade mal 6,95-Euro ein kleines Steckernetzteil mit einer einstellbaren stabilisierten Ausgangsspannung. Trotz der geringen Abmessungen in der Größe einer Zigarettenschachtel, ist ausreichend dimensioniert, um sogar ein einfaches CB-Funkgerät daran zu betreiben.
Im ersten Schritt wird mit einer normalen Haushaltsschere oder mit einem Seitenschneider der Adapterstecker am Ende der Leitung abgeschnitten, und die Isolierung mit einem Messer an beiden Leitungsenden auf etwa 1cm Länge entfernt.
Achtung! Das Steckernetzteil sollte dabei nicht in der Steckdose stecken! Kurzschlussgefahr. Netzteile mögen es nicht wenn man die Drahtenden kurzschließt.
Damit sich die abisolierten Leitungsenden besser unter die Batteriekontakte der Funkgeräte schieben lassen, müssen die einzelnen Kupferlitzen verdrillt werden. Dazu hält man ein Leitungsende mit der einen Hand fest, und verdreht mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand die einzelnen Kupferadern zwischen den Fingern zu einer einzigen Leitung.
Das Ergebnis sollte dann ungefähr so aussehen.
Um zu herauszufinden unter welchen Kontakten wir die Drähte unterschieben müssen, ist es ratsam, sich zunächst die Batteriekästen der Funkgeräte ein wenig näher anzuschauen:
- Zunächst gilt es herauszufinden, wie hoch die benötigte Betriebsspannung für das Funkgerät ist. Dies findet man leicht über die vorgesehene Anzahl an Batterien heraus. Da die Batterien 1,5 V Spannung haben und in den Batteriekästen hintereinander "in Reihe" geschaltet werden, kann man einfach rechnen: Funkgeräte mit 3 Batterien benötigen 3 x 1,5 V = 4,5 V Betriebsspannungm, und solche mit 4 Batterien benötigen 4 x 1,5 V, also 6,0 V Betriebsspannung.
- Dann gilt es herauszufinden, welche der Pole im Batteriekasten nur der Reihenschaltung der Batterien dienen, und an welchen das Funkgerät die gesamt Betriebsspannung abgreift. Manchmal kann man das sehen, dass zwei Pole direkt miteinander verbunden sind - dies sind dann nur Reihenschaltungspole, und für unser Vorhaben nicht von Interesse. Hingegen sind die Einzel-Pole, von denen eine Leitung abgeht, die Anschlüsse, an denen wir das externe Netzteil anschließen. Bei der Reihenschaltung bleibt an ersten Batterie der Minuspol übrig, und an der letzten Batterie der Pluspol.
Das sind in der Regel einzelne Kontakte, manchmal sieht man auch ein rotes (+) und ein schwarzes (-) Käbelchen davon abehen. In dem oberen Beispielfoto ist unten links der Minuspol und unten rechts der Pluspol - in dem unteren Beispielfoto ist der Minuspol ebenfalls unten links, der Pluspol jedoch oben rechts.
Hier sehen wir ein Gerät mit nur 3 Batterien, eine Stabo Freecom450 die es auch immer noch zu kaufen gibt. Vom Aldi Süd wurde das Gerätepaar 2005 mit Standlader und Akkus für 29,-Euro angeboten. Hier beträgt die Betriebsspannung also 3 x 1,5V = 4,5 Volt Betriebsspannung.
Beim Unterklemmen der Leitungen ist es ganz besonders wichtig, das wir auf die richtige Polung achten. Also auch die richtige Leitung der Polarität entsprechend unterklemmen:
[*]Wenn ihr das empfohlene Netzteil verwendet, dann ist die Leitung, die eine
weißgestrichelte Linie auf der Isolierung aufgedruckt hat, die Leitung die unter dem
Pluspol untergeklemmt werden muss. Die andere Leitung wird wie die Leitung vom Pluspol unter das dünne Kontaktblech geschoben und mit einer auslaufsicheren Batterie gegen unbeabsichtigtes Herausziehen gesichert.
[*]Ganz wichtig ist, dass vorher die richtige Spannung am Netzteil eingestellt ist. Einfach je nach Zellenanzahl 4,5V oder 6V einstellen.
Abweichungen von + 15% schaden dem Gerät in der Regel nicht.
Wer ein Messgerät hat, kann damit auch die Spannung und auch die Polarität überprüfen. Bei falscher Polung zeigt das Messgerät dann ein Minuszeichen vor dem Spannungswert an. Brauchbare Messgeräte gibt es schon für unter 5 Euro im Baumarkt oder bei Pollin. Aber vorher unbedingt die Bedienungsanleitung des Messgerätes lesen![/list]
Zuerst wird die Minusleitung untergelegt und mit einer auslaufsicheren Batterie gegen herausrutschen gesichert.
Manchmal muss man mit einem kleinen Schraubendreher den Kontakt-Blechstreifen etwas anheben um die Plusleitung unterzuklemmen. Auch hier muss man die Leitungen gegen herausrutschen sichern, indem man eine leere Batterie einlegt. Dadurch, dass immer mindestens eine Batterie fehlt, ist der Stromkreis nicht geschlossen und es kann kein Strom vom Netzteil durch die Batterien fließen.
Jetzt kann das Steckernetzteil eingesteckt und das Gerät eingeschaltet werden. Durch die Batteriefachabdeckung sollte man aber vorher noch ein kleines Loch bohren, durch die man die Leitung einführen kann, damit sich die Batteriefachabdeckung wieder problemlos einlegen lässt.
So sieht es bei dem TwinTalker 3000 mit 4 Batterien aus. Solch ein Gerät (12,50 Euro) ist bei mir seit 5 Jahren als Gatewayfunkgerät auf dem Dach in einem regendichten Gehäuse im Einsatz.
Hier ein Größenvergleich: PMR-Funkgerät neben dem Netzteil
Abschließend noch eine Bemerkung zu den Kontakten selbst, bzw warum ich nicht die Leitung direkt an die Kontakte angelötet habe: Die Kontakte bestehen aus hartverchromten Stahlblech und diese nehmen eben normalerweise kein Lötzinn an, deshalb die Variante mit dem Unterklemmen.
Viel Erfolg beim Nachbau wünscht Euch
Markus
Nachfragen sind erwünscht, am besten unter
dh5yaz@gmx.de Haftungsausschluss: Für eventuelle Schäden oder Störungen die im Zusammenhang mit dieser Anleitung entstehen, übernimmt der Autor keine Haftung