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 Betreff des Beitrags: Bei uns per CB-Funk mitmachen - was ist zu beachten?
BeitragVerfasst: So 7. Jun 2009, 14:16 
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Bei uns per CB-Funk mitmachen?

Wir haben angeboten, bei Interesse fertig aufgebaute CB-Funk-Mobilgeräte (4 Watt) zu verleihen. Einige dieser Geräte stehen oder standen bereits bei Kindern, die das ausprobieren wollten. Trotz der sehr hohen Sendeleistung, die diese Geräte eigentlich insbesondere geeignet für unseren Gateway-Betrieb erscheinen lassen, gab es einige Probleme damit. Der folgende Beitrag beschreibt, unter welchen Bedingungen es möglich ist, dass mit CB-Funkgeräten Freude aufkommt.

CB-Funk-Mobilgeräte sind sehr leistungsstark und haben im Gegensatz zu den quäkenden PMR-Geräten zumeist eine sehr gute Sprachqualität. Auch der Klang aus dem Lautsprecher ist füllig und gut verständlich, zudem sind sie kinderleicht in der Bedienung. Alles in allem die besten Voraussetzungen für die Teilnahme am Gatewaybetrieb bzw. unserem Junior-Funkprojekt.

Allerdings funktionieren CB-Geräte nur, wenn sie an einer ordentlichen Antenne angeschlossen sind. Und da ist das Problem. Eine CB-Antenne ist zwar ein sehr dünnes und unauffälliges Alurohr, aber immerhin rund 5 m lang. Und es muss möglichst hoch aufgestellt werden, also entweder auf´s Dach oder auf einen Zaunpfahl oder an ein Balkongitter. Dann sind CB-Geräte unschlagbar.

Mit "Zimmerantennen" oder kleinen Antennen auf dem Dachboden funktionieren CB-Geräte einfach nicht vernünftig. Das Hauptproblem ist nicht die mangelnde Reichweite, sondern dass die Antennen dann mitten im "Störnebel" stehen, den Computermonitore, drahtlose Netzwerkverbindungen über die Steckdose (PLC), Leuchtstoff- und Energiesparlampen und andere elektrische Geräte produzieren. Insbesondere in dichter Wohnbebauung, wie z.B. in Röllinghausen, ist der Störnebel dermassen stark, dass bei einigen Kindern nicht einmal mehr die Rauschsperre am CB-Gerät funktionierte. Ein ständiges Dauerrauschen und Prasseln ist die Folge - nervtötend. Da bleibt niemand "auf Empfang".


Fazit:

Wir verleihen auch gerne weiter die CB-Geräte. Und helfen auch mit beim Aufbau einer vernünftigen Antenne. Diese kostet auch nicht viel, für etwa 30 Euro plus Kabel ist eine gute Außenantenne zu haben. Aber die Bereitschaft, eine solche draußen aufzubauen und die dafür erforderlichen Löchlein durch die Wand zu bohren muss vorhanden sein. Dann macht CB-Funk Freude und ist auch ein sehr guter weitreichender Funk, der nicht nur für unsere Gateways nutzbar ist.

Alternativ besteht die Empfehlung, auf ein gutes PMR-Gerät im mittleren Preissegment zurückzugreifen. Ein weiterer Beitrag in diesem Board beschreibt die Anforderungen an ein solches Gerät und gibt eine konkrete Empfehlung ab. Billige PMR-Geräte sind jedoch keine Alternative, diese funktionieren noch schlechter. Also - entweder einen ordentlichen Aufbau einer CB-Antenne, oder ein ordentliches PMR-Gerät. Dann klappt es auch mit der Verständigung untereinander.



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 Betreff des Beitrags: Re: Bei uns per CB-Funk mitmachen - was ist zu beachten?
BeitragVerfasst: Mi 10. Jun 2009, 06:44 
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Hallo,

da muss ich Gode unbedingt beipflichten, mit einer guten Antenne macht das Funksprechen doppelt so viel Spaß.

Es muss auch nicht unbedingt immer ein Loch gebohrt werden. Es gibt auch ganz flache Fensterdurchführungen, mit denen man das Antennenkabel ganz einfach durch das Fenster ohne Bohren nach aussen legen kann. Das Kabel wird also ganz einfach durch das geöffnete Fenster gelegt und das Fenster danach wieder verschlossen. Solche Fensterdurchführungen kosten etwa 15,-Euro.

Bild

Andererseits ist ein für CB-Funk ausreichendes Antennenkabel gerade einmal nur 5mm dick. Das ist etwa soviel wie zwei nebeneinander liegende Streichholzstäbchen. Solch ein Loch kann man auch ohne viel Aufwand unter den Fensterrahmen durch bohren und gegebenfalls leicht wieder verschließen.


Eine gute Antenne, ist der beste Verstärker

Dieses Sprichwort unter den Funkern hat einen konkreten Sinn: Viele Leute glauben mit einem Verstärker kann man eine schlechte Antenne wieder ausgleichen. Aber ein Verstärker kann auch nur das verstärken, was an der Antenne ankommt. Also steht und fällt die Funkverbindung mit der Qualität der Antenne.

Jede Frequenz hat nur eine optimale Antennenlänge. Man könnte das als "Naturgesetz" der Funktechnik bezeichnen. Die Antennenlänge wird von der Wellenlänge der benutzten Frequenz bestimmt - diese liegt im CB-Funk bei 11 Meter. Also wäre eine optimale CB-Funkantenne eigentlich 11m lang. Das ist natürlich nicht so ganz praktikabel. Ein Kompromiß sind da die
  • Viertelwellenstrahler (2,75m),
  • Halbwellenstrahler (5,50m) und
  • Fünfachtelstrahler (6,8m).

Ein Viertelwellenstrahler mit 2,75m Länge ist sozusagen die Minimalaustattung und sollte möglichst frei und hoch stehen. Auch diese Bauart gibt es als Außenantenne für um die 30,-Euro. Besser wäre natürlich ein Halbwellenstrahler mit 5,5 m Länge bzw. ein Fünfachtelstrahler. Beide Antennen kann man sich im Verkehrskindergarten ansehen, die sind dort auf dem Mast bzw. an den Blockhütten in Betrieb.

Wichtig ist aber, und das sollte man unbedingt im Hinterkopf behalten, dass man nicht einfach einen beliebig langen Draht aufspannt, nach dem Motto je länger um so besser, und dann davon ausgeht, das das dann auch besser funktioniert. Das Gegenteil ist sogar der Fall und es kann dadurch auch zu Beschädigungen am Sender kommen.


Ein bischen "Theorie" schadet nie...

Wer wissen will, was es mit den "Frequenzen" auf sich hat, dem seien die folgenden Erklärungen angeboten: Der Frequenzbereich des CB-Funk liegt im Kurzwellenbereich bei 27MHz = 27 Millionen Schwingungen pro Sekunde. Erzeugt wird dieses Elektromagnetische Feld mit einer Wechselspannung, die 27 Millionen mal in der Sekunde die Polarität wechselt. Im Vergleich dazu, wechselt der Strom der aus der Steckdose kommt, nur 50 Mal in der Sekunde seine Polarität. Natürlich könnte man auch damit "funken" - die Wellenlänge beträgt bei dieser Frequenz aber 6 Millionen Kilometer. Man rechne sich mal die Antennenlänge aus... :shock:

Warum der Bereich bei 11m Wellenlänge "Kurzwelle" heißt, erschließt sich aus der geschichtlichen Entwicklung der Funktechnik, da man vor etwa 100 Jahren technisch nur in der Lage war, sehr niedrig frequente Wechselspannungen zu erzeugen. Man arbeitete damals mit Wellenlängen im Kilometer-Wellenlängen-Bereich. Dieser Bereich wird heute als Längstwellenbereich bezeichnet und spielt heutzutage eine eher untergeordnete Rolle. Daran schließt sich heute der Mittelwellenbereich an und daran wiederum der Kurzwellenbereich, der Mitte der 30 Jahre des vergangen Jahrhunderts erschlossen wurde.

Die heutigen Funktelefone benutzen Frequenzen mit Wellenlängen von 30 bis unter 20 cm. Aus diesem Grund sind die Antennen so klein, das man sie in das Mobiltelefon integriert hat. Diese Dezimeter-Wellen verhalten sich aber mit steigender Frequenz zunehmend wie ein Lichtstrahl. Das heißt, jede Wand schwächt die Funkwellen und je nach Beschaffenheit der Wand werden die Funkwellen sogar abgeschirmt, oder aber auch reflektiert.

Der große Vorteil von Frequenzen bis zum Kurzwellenbereich ist der, das die Funkwellen bei guten Bedingungen in der Erdatmosphäre reflektieren werden, und sich somit Reichweiten bis zu mehreren 1000km überbrücken lassen. Dies ist aber von der Sonneneinstrahlung abhängig. Am Morgen sind somit eher Stationen aus Asien (Russland) zu hören und Nachmittags Stationen aus Amerika zu empfangen. Sehr oft kann man dann mit der ganz normalen Sendeleistung eines CB-Funkgerätes, auch Sprechfunkverbindungen über mehrere 1000 km hinweg führen.
Auch innereuropäische Verbindungen sind ohne Probleme möglich.


Reichweite vom Sonnenzyklus abhängig

Alle 11 Jahre unterliegt die Aktivität der Sonne dem sogenannten Sonnenzyklus, währenddessen die Sonne sehr aktiv ist. Das ist auch zum Teil mit einfachen Mitteln von der aus Erde erkennbar, wenn die Sonne viele Sonnenflecken aufweist. Man spricht auch vom Sonnenfleckenmaximum. Das nächste Sonnenfleckenmaximum wird im Jahr 2012 erreicht. Es wird also interessant werden.

Im vergangenen Jahr 2008 kam mein 9 Jähriger Sohn ganz aufgeregt zu mir gerannt und erzählte mir, er wäre auf CB-Funk mit einer Station aus England im Gespräch. In Wirklichkeit handelte es sich bei der englischsprechenden Station um einen Russen der englisch sprach, und mein Sohn mit den paar Brocken Schulenglisch der 3.Klasse, mit diesem CB-Funker Kontakt aufgenommen hatte.


Gerne bin ich übrigens bereit innerhalb des Familienkreises mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn es um den Aufbau einer Antenne geht. In meiner Garage habe ich übrigens noch einige zig Meter an sehr hochwertigen Antennenkabel, das ich bereit wäre, bei ernsthaften Interesse, kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Viel Spass wünscht Euch

Markus


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