Linienbus-Fahrsimulator im Verkehrskindergarten
Auszubildende der Vestischen Straßenbahn bauen Spielbus um

Der vermutlich erste und einzige Linienbus-Simulator der Welt steht im Verkehrskindergarten in Röllinghausen. Die Auszubildenden der Vestischen Straßenbahnen Herten bauten und werkelten über einen Monat mit tatkräftiger Unterstützung ihrer KFZ-Elektroabteilung an dem 25 Jahre alten Spielbus der Elterninitiative.

Heraus kam ein voll funktionsfähiger Fahrerplatz, an dem die Kinder an einem Videomonitor eine echte Linie aus Recklinghausen nachfahren können. Aufgenommen vom Busfahrer Jörg Große-Wiegert, der selber als Papa im Familienkreis Mitglied ist, und die Unterstützung der Vestischen Straßenbahn überhaupt erst ins Rollen gebracht hat. Mit einer Kamera in einem Linienbus wurde eine etwa zweistündige Fahrt aufegezichnet, gestartet am Recklinghäuser Busbahnhof geht es Haltestelle für Haltestelle quer durch die Südstadt. Tickernde Blinkrelais und quakender Busfunk sowie ein echter Zahltisch und ein vollbeleuchtetes Cockpit machen das Erlebnis real, selbst eine Hupe und ein viel zu großer Schwingsitz für die kleinen Busfahrer läßt die Kids von ihrem zukünftigen Beruf bei der Vestischen Straßenbahn träumen.

Daß er noch einige Jahre auf den Busfahrer-Nachwuchs warten muß, war für Hans Still, Meister und Ausbildungsleiter bei dem Hertener Nahverkehrsunternehmen kein Problem. Mit seinen beiden Auszubildenden Sven Löffler, im zweiten Lehrjahr im Bereich Konstruktion und Ausrüstungstechnik, sowie Peter Gossen, bereits im vierten Lehrjahr als KFZ-Mechatroniker bei der Vestischen, montierten sie einen neuen Sitz, besorgten einen ausgedienten Zahltisch und verschalteten in der Werkstatt des Busunternehmens nahezu das gesamte Cockpit neu.

Daß der Busfahr-Simulator insbesondere gut in das Konzept vom Verkehrskindergarten paßt, freut nicht nur die Kinder der Elterninitiative. Auch Godehard Pötter, Leiter der Röllinghäuser Jugendhilfeeinrichtung ist begeistert, dass gerade Auszubildende, die ja fast selber noch Jugendliche sind, sich derart für andere Jugendliche und Kinder ihrer Stadt einsetzen. "Wir möchten uns ganz herzlich bei der Vestischen bedanken", so Pötter, der hofft, dass dieses Beispiel von guter Zusammenarbeit bald Schule macht.